Abschied von David «Lotti» Ghislotti – ein Leben auch für den Fussball

David Ghislotti, der am 1. November 2023 im Alter von erst 54 Jahren nach einer schweren Krankheit im Kantonsspital St. Gallen gestorben ist, war zeitlebens ein glühender Anhänger des FC Gossau. Er wuchs gleichzeitig mit einer «goldenen Generation» von Gossauer Fussballern auf, mit jener Generation, von denen die besten auch Teil derjenigen Mannschaft bildeten, die unter Trainer Roger Hegi den Aufstieg bis in die Nationalliga B schaffte, etwa mit den ebenfalls im Witenwis-Quartier aufgewachsenen FCG-Vereinslegenden Thomas Alder oder Marcel Schnelli. (Karl Schmuki)

David, der letzte Präsident des FCG-Fanclubs «Let’s go»

David übernahm beim FC Gossau verschiedenste Aufgaben, vor allem im Rechnungswesen, und er war eine der treibenden Kräfte bei der Gründung des Fanclubs «Let’s go». Dieser Fanclub wurde im Juni 1993 gegründet, unmittelbar im Anschluss an den frenetisch gefeierten zweiten Aufstieg des FC Gossau in die Nationalliga B unter Spielertrainer Roger Hegi. Bald schon gehörten über 100 Personen dem Fanclub an. In den drei NLB-Saisons 1993/94, 1994/95 und 1996/97 und auch in den Erstligajahren organisierte der Fanclub für alle Auswärtsspiele des FC Gossau in der ganzen Schweiz jeweils einen Fancar. Im Schnitt fuhren im ersten NLB-Jahr 1993/94 nicht weniger als 40 Personen mit dem FC Gossau an die Partien in der ganzen Schweiz mit, bis Genf und immer wieder auch ins Tessin. Während der gesamten Zeit war «Lotti» fast immer bei den Heim- und Auswärtsspielen des FCG mit dabei. Und er war auch der letzte Präsident des FCG-Fanclubs «Let’s go», der im Sommer 2002 die undankbare Aufgabe hatte, den Verein aufzulösen. Denn mit den ausbleibenden Erfolgen in den Erstligajahren um die Jahrtausendwende sank die Mitgliederzahl immer mehr, und zu gewissen Auswärtsspielen wollte nurmehr eine Handvoll Fans mitreisen. Da war ein Fancar schlichtweg zu teuer. Dies berührte «Lotti» schmerzlich. Das in der Vereinskasse verbliebene Geld übergab der letzte Präsident damals übrigens dem FC Gossau, zur Finanzierung der Carreisen der ersten Mannschaft ins Tessin in der darauffolgenden Saison 2002/03 und zur Anschaffung von Trainingsmaterial für die unteren Aktivmannschaften des FCG.

«Lotti», der Groundhopper

Aber David hielt dem Fussball und weiterhin dem FC Gossau die Treue. In den letzten 20 Jahren wurde er primär auch zum «Groundhopper». Groundhopping ist eine Sammelleidenschaft von Fussballfans, in der es darum geht, Im Lauf der Jahre möglichst viele Stadien im eigenen Land, aber auch in den angrenzenden Ländern und auf der ganzen Welt zu besuchen. «Lotti», ein grosser Fan von Inter Mailand, war beispielsweise Gast in sämtlichen Stadien der obersten fünf Ligen in der Schweiz, von der Super League hinab bis zur 2. Liga interregional. Und bis zum Ausbruch von Corona hatte David auch Partien in fast allen europäischen Ländern besucht, Länderspiele und Ligaspiele, in Deutschland etwa in allen Stadien der Vereine der 1. und 2. Bundesliga. Den grössten Teil seiner Freizeit an den Wochenenden widmete er so dem König Fussball. Der Ausbruch der Pandemie im Februar/März 2020 und die Einschränkungen in den darauffolgenden Jahren bis 2022 trafen ihn, der fast stets auf Achse war, denn auch sehr hart. Bis Mitte Oktober dieses Jahres war er noch unterwegs, bis fast zuletzt…

Der FC Gossau ist «Lotti» über seinen Tod hinaus für seine Verdienste um den Verein mit grossem Dank verbunden!     

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