Der 32-jährige Ex-Profi hat in dieser Saison bereits zwölfmal für den FC Gossau getroffen. Der Stürmer fühlt sich bei den Ostschweizern überaus wohl.
Der FC Gossau hat keinen guten Oktober hinter sich. In vier Meisterschaftsspielen holte er lediglich einen Punkt und schied im Cup-Quali gegen Freienbach aus. Trotzdem sieht die Tabelle der Gruppe 3 für die Ostschweizer relativ freundlich aus – was vor allem damit zu tun hat, dass sie stark in die Saison gestartet sind: Platz 7 nach 13 Runden.
Die ganz ordentliche Klassierung hat nicht zuletzt mit dem Captain zu tun, der schon viermal doppelt getroffen hat und inzwischen bei elf Toren angelangt ist: Nico Abegglen ist der unverzichtbare Wert einer Mannschaft, die in der vergangenen Saison noch tief in den Abstiegskampf verwickelt war. 32 ist der Stürmer mittlerweile, und wer so viel erlebt hat wie er, dem hilft in mancher Situation die Routine.
Super-League-Debüt 2008
Abegglen war einst das Talent, das mit 18 beim FC St. Gallen unter Trainer Krassimir Balakov sein Super-League-Debüt gab und danach während vielen Jahren als Profi sein Geld verdiente. Für die Ostschweizer absolvierte er über 100 Wettbewerbsspiele, bevor er über Vaduz und Wohlen in der Promotion League landete. 2017 wurde der SC Brühl für drei Jahre sein Verein – bis Abegglen der Aufwand zu gross wurde. Da waren zum einen vier Trainings pro Woche, da waren zum anderen die weiten Auswärtsreisen. Ihm wurde das zu viel neben seiner Arbeit als Immobilienbewirtschafter.
Er suchte eine Option, fand sie in Gossau und ist heute glücklich mit seiner Situation. Ohne Fussball kann der zweifache Familienvater doch noch nicht sein, nach zwei, drei Wochen Ferien sehnt er sich danach, wieder auf dem Platz stehen zu können. Und nun bringt er alles unter einen Hut: Familie, Beruf, Hobby.
Viermal ein Doppelpack
Im Team übernimmt Abegglen die Rolle des Routiniers. Und des Torjägers. Zwölfmal hat er bereits getroffen in dieser Spielzeit, womit ihm nicht nur der beste Torschütze der Mannschaft, sondern auch der zweitbeste der drei 1.-Liga-Classic-Gruppen hinter dem Servettien Chaibi macht. In vier Partien gelang ihm gar ein Doppelpack. «Es läuft gut», sagt er, «die Effizienz stimmt. Aber ohne die Unterstützung meiner Kollegen wären zwölf Tore bislang nicht möglich gewesen.» Ausserdem ist für den Ex-Profi die Liga anspruchsvoll: «Es ist für einen Stürmer nicht möglich, einfach durch die gegnerische Abwehrreihe zu marschieren.»
Drei Partien stehen in diesem Jahr noch auf dem Programm, gegen Linth (h), Kosova (a) und Eschen-Mauren (a). Abegglen verzichtet darauf, ein Punktebudget zu erstellen. Ihm ist nur eines wichtig: dass Gossau nicht wieder in Schieflage gerät wie vergangene Saison: «Ich wünsche mir einfach ruhige Monate. Dafür müssen wir als verschworene Einheit auftreten.» Und eines schadet sicher auch nicht, um Turbulenzen zu vermeiden: weitere Tore von Nico Abegglen. (pmb.)